Solarbranche: Ein Trend geht zu Ende
Eigentlich dachten alle, der Atomausstieg nach der Katastrophe vom Fukushima würde für die Solarbranche eine riesige Chance werden. Und am Anfang sah es auch ganz danach aus. Doch mittlerweile jagt eine Pleite die nächste, die Aktien fallen, Stellen werden abgebaut.
Wer und was ist schuld an der Krise der Solarbranche?
Wie immer in solchen Fällen sind wir schnell dabei, den Schuldigen zu finden. Die Chinesen sind die Übeltäter!
Branchen-Manager beklagen, dass die Chinesen einen wahren Krieg um den Markt von Solar- Anlagen begonnen hätten. Sie würden ihre Solarindustrie auf “Teufel komm raus” ausbauen und mit Dumpingpreisen die ausländischen und damit auch die deutschen Unternehmen vom Markt verdrängen. Fakt ist, dass China zu einem starken Konkurrenten vor allem auf dem Gebiet der Solarpanels geworden ist. Bei der Herstellung von Fotovoltaik-Anlagen weltweit haben die Chinesen heute einen Anteil von fast 50 Prozent. 2005 waren es noch 8 Prozent. Dieses Wachstum ist gigantisch, aber trotzdem nicht der einzige Grund für die Trendwende, mit der sich deutsche Solarfirmen heute herumplagen müssen.
Haben deutsche Solarfirmen den Startschuss verpasst?
Mit Sicherheit haben sie das. Jahre lang haben die deutschen Solarfirmen von den großzügigen Subventionen
profitiert und waren an hohe Wachstumsraten gewöhnt. Sie haben sich deshalb strategisch nicht richtig aufgestellt und marktwirtschaftliche Fehler begangen. Vielleicht haben sie auch zu sehr darauf vertraut, dass das “Made in Germany” heute immer noch viel zu hohe Preise rechtfertigt. Eine Senkung der Produktionskosten hätte die Konkurrenz aus China schon um einiges ausgebremst. Außerdem hat die staatliche Förderung der
Solaranlagen den Markt schlichtweg überhitzt. Es wurden zu viele Solaranlagen gebaut und damit sowohl die Stromnetze an ihre Grenzen gebracht als auch beträchtliche Steuermittel mehr ausgegeben, als ursprünglich geplant war. Die Regierung hat nun gegengesteuert und die Förderung beschnitten und das führt logischerweise zum Schrumpfen des Marktes und harten Einschnitten.
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